DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED

Etwa drei Jahre dauerte die Produktion von Lotte Reinigers Silhouettenfilm Die Abenteuer des Prinzen Achmed (1926), der als einer der ersten abendfüllenden Animationsfilme gilt und somit Filmgeschichte geschrieben hat. In einem aufwendigen Produktionsverfahren verwendete Lotte Reiniger für die Hintergründe Transparentpapier, auf das sie Landschaften, Stadtansichten oder orientalisierte Interieurs übertrug. Auf dem Tricktisch entstanden so etwa 250.000 Einzelaufnahmen. Der fertige Film besteht aus etwa 100.000 Bildern – für jede Sekunde waren bis zu 24 Einzelaufnahmen nötig.

Die Handlung folgt dem titelgebenden Prinzen Achmed, der durch einen bösen Zauberer auf ein magisches Pferd gelockt wird. Damit beginnt für den Prinzen eine lange, abenteuerliche Reise mit vielen Hindernissen und überraschenden Wendungen. Für die erzählerischen Motive und Figuren bedient sich die Regisseurin gleich mehrerer Erzählungen aus Tausendundeine Nacht (erste arabische Niederschrift im 8. Jh. n. Chr.).

Die Faszination für fremde Kulturen und das Unbekannte war insbesondere unter Künstlerinnen und Künstlern des Expressionismus weit verbreitet. So zog es auf der Suche nach neuen Eindrücken auch August Macke und Erich Heckel in die Ferne. Heckel reiste 1909 mehrere Monate durch Italien, wo er in der freien Natur Ansichten verschiedener italienischer Städte malt. In Häuser bei Rom (1909) hält er den typisch mediterranen Charakter italienischer Städte fest. August Macke bezieht sich in Südlicher Garten (1912) nicht auf einen konkreten Ort, dennoch liefern seine zahlreichen Reisen nach Italien, Frankreich und später auch Tunesien neue Eindrücke von Licht und Farbigkeit, die in seine Arbeit einfließen.

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Details zum Film:

Die Abenteuer des Prinzen Achmed, 1926 (65 Minuten)
Regie: Lotte Reiniger
Drehbuch: Lotte Reiniger
Produktion: Louis Hagen
Produktionsfirma: Comenius-Film GmbH, Berlin
Kamera: Carl Koch

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