Joakim Eskildsen, Dinner (Ausschnitt), 2004, Fotografie (c) Joakim Eskildsen

Kunst der Gegenwart

Die sich kontinuierlich erweiternden Bestände im Bereich der Gegenwartskunst setzen sich aus Schenkungen sowie Ankäufen durch die Jungen Freunde der Kunsthalle zusammen, die meist, aber nicht ausschließlich im Zusammenhang mit im Haus gezeigten Ausstellungen stehen. So war zum Beispiel der Maler Stefan Kürten in der Ausstellung Garten Eden – Der Garten in der Kunst vertreten, während Fides Becker oder Kyungwoo Chun eigene Präsentationen im Rahmen der Ausstellungsreihe mit junger Kunst gewidmet waren.

Fotografie

Einen noch weiter auszubauenden Sammlungsschwerpunkt im Bereich der zeitgenössischen Kunst bildet die Fotografie und zwar insbesondere diejenige der finnischen Schule. Zu den Begründern der erfolgreichen Gruppe von Fotokünstlern um die Universität für Kunst und Design in Helsinki (TaiK) gehört zum Beispiel Jorma Puranen, der dort heute als Professor lehrt. Für die Serie 'Icy Prospects' nahm er Landschaften im nördlichen Norwegen und Finnland auf, die er jedoch nicht direkt, sondern als fragmentarische Spiegelung auf einem schwarz lackierten Holzbrett fotografierte. Die sichtbaren Pinselstriche und Unebenheiten der Brettoberfläche verleihen den Bildern eine malerische Qualität. Zugleich wirkt der Bildgegenstand entrückt, fast traumähnlich.

In den Fotografien Miklos Gaáls wird die Welt dagegen zur Spielzeuglandschaft: Gegenstand seiner Farbaufnahmen sind Menschenansammlungen an alltäglichen, vertraut anmutenden Orten wie Einkaufsstraßen, Großbaustellen, Flughäfen oder Schwimmbädern. Durch die Manipulation der Belichtungsplatte in der Kamera greift Gaál jedoch in die vorgefundenen Wirklichkeiten künstlerisch ein und durchsetzt deren Abbilder mit Unschärfen, die dazu beitragen, das Dargestellte in eine modellähnliche Ferne zu rücken.

Der dänische Fotokünstler Joakim Eskildsen ist ebenfalls TaiK-Absolvent, wenn sich auch seine Werke durch einen stärker dokumentarischen Charakter auszeichnen. Was ihn mit den anderen Künstlern dieser Schule verbindet, ist das Arbeiten in größeren Bildserien, mit denen ein künstlerisches Konzept konsequent verfolgt wird.

Auch der in Berlin lebende deutsche Künstler Daniel Gustav Cramer arbeitet seriell. Für die Arbeiten der Woodland-Serie fotografiert er Landschaften, wobei sich sein Blick auf eine Art Mittelgrund richtet, der den Bildraum beinahe klaustrophobisch eng wirken lässt. Die Amerikanerin Raïssa Venables wiederum konzentriert sich auf Interieurdarstellungen, die sie aus jeweils hunderten von übereinandergelegten Einzelfotografien montiert.

Drücke Enter, um die Suche zu starten