Hermann Max Pechstein 1881 Zwickau – 1955 Berlin

Schilfbruch, 1921

Provenienz, WVZ-Kunsthalle / Datenbank, Stand Oktober 2020

Serge Sabarsky Gallery, New York (o.J.); Kunsthalle Emden (seit 1995, Stiftung durch Eske Nannen)

Provenienz, Stand Juni 2022

Sammlung Dr. Walter Minnich, Montreux (wohl seit 1923-evtl. 1940, Erwerb beim Kunstler)

Sammlung Alice Minnich, Luzern (evtl. seit 1940-?, Vermachtnis Dr. Walter Minnich)

Sammlung Dr. Fritz Valentien / Galerie Valentien, Stuttgart (seit ?-?)

Kunsthandel Helen Serger (La Boetie), New York (seit 1965-?) Galerie Aenne Abels, Kain (1971)

Galerie Serge Sabarsky, New York (seit ?-1972)

Sammlung Henri Nannen, Hamburg (seit 1972-1995, Ankauf von Galerie Serge Sabarsky)

Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo, Emden (seit 1995, Stiftung durch Eske Nannen)

 

1906 schloss Hermann Max Pechstein sein Studium an der Akademie in Dresden ab. Im selben Jahr lernte er Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner kennen und trat der Künstlervereinigung Brücke bei. 1910 war er Mitbegründer der Neuen Sezession, 1918 der Novembergruppe. 1937 erfolgte der Ausschluss Pechsteins aus der Akademie der Künste. 326 seiner Werke wurden aus Museen beschlagnahmt und sechs seiner Gemälde bei der Feme-Ausstellung Entartete Kunst gezeigt.

Das Gemälde Schilfbruch entstand im Jahr 1921 während eines mehrmonatigen Aufenthaltes in Leba an der Pommerschen Ostseeküste (Quelle: Eintrag im Werkstattbuch).

Mit dem ersten Besitzer des Gemäldes, dem im schweizerischen Montreux lebenden Arzt Dr. Walter Minnich, war Pechstein 1919 zum ersten Mal in Kontakt gekommen und seit Anfang des Jahres 1920 freundschaftlich verbunden. Dies schlug sich in zahlreichen Briefen und fünf Besuchen Pechsteins nieder. 1923 initiierte Minnich eine Pechstein-Ausstellung im Kunsthaus Zürich, bei der das Gemälde gezeigt wurde. Minnich kam auch für die Kosten der Schweiz­ Reise Pechsteins auf. Zum Dank soll der Künstler ihm das Bild Schilfbruch aus der Züricher Ausstellung zugedacht haben (Quelle: Brief Pechstein an Minnich, 2.3.1923, Publikation Kunstmuseum Luzern 2006). Diese Information ist im 2011 erschienen Pechstein-Werkverzeichnis jedoch nicht vermerkt. Dort heiBt es, der Erwerb habe "Circa 1920" stattgefunden, was angesichts des Entstehungsdatums 1921 angezweifelt werden darf. In der Publikation von 2006 findet sich außerdem die Angabe, das Gemälde habe sich 1936 nicht mehr in der Sammlung Minnich befunden. Im Werkverzeichnis ist hingegen zu lesen, es sei nach dem Tod Walter Minnichs 1940 in den Besitz seiner Tochter übergegangen.

Nach einer langen Kette von Besitzwechseln erwarb Henri Nannen das Gemälde 1972 von der Galerie Serge Sabarsky. Eske Nannen übertrug es1995 an die Kunsthalle Emden.

Fazit: In der Besitzgeschichte des Gemäldes zwischen 1933 und 1945 gibt es Unklarheiten und Lücken. Diese müssen weiter untersucht werden.

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