Ein Meilenstein in der Entwicklung der Provenienzforschung waren die Beschlüsse, die 1998 bei der Washingtoner Konferenz zu Vermögenswerten aus der Zeit des Holocaust gefasst wurden. An ihr nahmen Vertreterinnen und Vertreter von 44 Staaten und 13 nicht-staatlichen Organisationen teil. Sie einigten sich auf elf, allerdings rechtlich nicht bindende, Prinzipien für die Suche nach und den Umgang mit unrechtmäßig entwendeten Vermögenswerten aus der Zeit des Nationalsozialismus.
Im Sinne einer historischen und moralischen Selbstverpflichtung bekräftigte man 1999 in Deutschland mit der "Gemeinsamen Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zur Auffindung und Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, insbesondere aus jüdischem Besitz" die Anerkennung der Washingtoner Prinzipien.