Geschichte

Henri Nannen mit dem damaligen Bundespräsident Richard von Weizsäcker bei der Eröffnung 1986. Foto (c) Peter Meyer

Die Kunsthalle in Emden wurde 1986 durch das Mäzenatentum von Henri Nannen, dem Gründer und langjährigen Chefredakteur des STERN, und seiner späteren Ehefrau Eske ins Leben gerufen. Nannen gab nicht nur seine Sammlung mit dem Schwerpunkt in der Klassischen Moderne in die Stiftung, sondern wendete auch sein gesamtes persönliches Vermögen auf, um die Kunsthalle in Emden zu bauen. Gut zehn Jahre später gab dann die hochkarätige Kunst-Schenkung des Münchner Galeristen Otto van de Loo den Anstoß zum Ausbau der Kunsthalle. Sie erweiterte kongenial die Sammlung des Hauses in die Zeit nach 1945.

Das Programm der vier bis fünf Ausstellungen pro Jahr nimmt die Charakteristika dieses hauseigenen Kunstbestandes auf. Durchschnittlich 60.- bis 70.000 Kunstfreunde besuchen jährlich das Museum und genießen das grüne Ostfriesland mit seinen reizvollen Nordsee-Inseln als attraktives Ziel für Ausflüge und Kurzurlaube. Ausstellungen mit besonders großem Radius, die etwa alle zwei Jahre realisiert werden, können selbst in der kalten Jahreszeit auch schon mal bis zu 120.000 Besucher erreichen.
Besonders bekannt ist die Kunsthalle auch für ihr umfangreiches Kunstvermittlungs-Angebot.
Unter der Überschrift Kunst aktiv finden Kinder und Erwachsene eine Fülle sowohl theoretischer als auch künstlerisch-praktischer Programme zum Mitmachen.

Die Kunsthalle entwickelte sich seit 1986 in vier Bauabschnitten zu einem erfolgreichen Ausstellungshaus von internationaler Ausstrahlung, das alle modernen museologischen Standards erfüllt. Das Kapital der gemeinnützigen Stiftung jedoch konnte nicht Schritt mit den wachsenden Bedürfnissen eines solchen Betriebs halten. Als eines von wenigen Museen in Deutschland in privater Trägerschaft erzielt die Kunsthalle zwar eine außergewöhnlich hohe Eigendeckungsquote. Dennoch ist ein Museumsbetrieb der heutigen Größenordnung nur dank laufender Förderung durch das Land Niedersachsen und die Stadt Emden möglich.
Weitere Unterstützung erfährt die Kunsthalle heute durch Ausstellungs-Sponsoren, private und öffentliche Förderer sowie die Freunde der Kunsthalle e.V.

Ich sehe aber vor allem das Zusammenwirken von Stifter, von Rat und Bürgern der Stadt und vielen anderen, die mitgeholfen haben, um dieses Ereignis möglich zu machen, den Ausdruck eines alten friesischen und bodenständigen Gemeinschaftsgeistes.

Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner Eröffnungsrede am 3. Oktober 1986
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