Rüdiger Berlit (1883 Leipzig – 1939 Leipzig)   

Drei Frauen, um 1910, Öl auf Leinwand

 

Provenienz, WVZ-Kunsthalle/Datenbank, Stand Oktober 2020

Leonard Hutton Galleries New York (o. J.); Kunsthalle Emden (seit 1996, Vermächtnis Henri Nannen)

Provenienz, Stand Juni 2022

[…] Bislang unbekannte Provenienz/en

Leonard Hutton Galleries, New York (seit ? - 1977)

Sammlung Henri Nannen, Hamburg (seit 1977 - 1996, Ankauf von Leonard Hutton Galleries)

Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo, Emden (seit 1996, Vermächtnis Henri Nannen)

 

Rüdiger Berlit studierte an der Münchner Akademie und kehrte 1909 in seine Geburtsstadt Leipzig zurück, wo er Mitglied des "Vereins Leipziger Jahresausstellungen" (LIA) wurde. 1933 diffamierten die Faschisten ihn als "entarteten Künstler". 1937 entfernte man elf seiner Arbeiten aus öffentlichen Sammlungen. Bei einem Luftangriff wurden 1943 Teile seines künstlerischen Nachlasses zerstört.

Berlit datierte seine Arbeiten nie selbst. Eine Signatur, die in der rechten unteren Bildecke angebracht war, ist nicht mehr zu erkennen, weil die Malschicht dort abgekratzt wurde. Lange war nicht bekannt, dass das Gemälde von Rüdiger Berlit stammt. Henri Nannen kaufte es 1977 von den Leonard Hutton Galleries als Werk eines unbekannten Monogrammisten und anschließend wurde es als Bild der Künstlerin Erma Barrera-Bossi geführt. Erst durch den Hinweis einer Kunsthistorikerin und den stilistischen Vergleich mit einem Holzschnitt konnte das Gemälde Berlit endgültig zugeschrieben werden. Ob es sich bei dem Titel um den Originaltitel handelt, ist nicht bekannt. Außer drei bislang nicht zugeordneten Klebeetiketten mit Nummern auf dem Rahmen gibt es keine Provenienzmerkmale auf der Rückseite.

Die genannten Faktoren erschweren die Suche nach dem Gemälde in Datenbanken, alten Ausstellungs- und Auktionskatalogen, da es als Gemälde einer anderen Künstlerin/eines anderen Künstlers, ohne Jahreszahl und eventuell unter einem anderen Titel aufgeführt gewesen sein könnte. Eine rückwärtschronologische Suche über die Leonard Hutton Galleries ist nicht möglich, da die Galerie nach dem Tod der Besitzer geschlossen wurde.

Fazit: Zur Provenienz des Gemäldes zwischen 1933 und 1945 liegen bislang keine Informationen vor. Sie muss weiter erforscht werden.

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