Der Expressionismus als kulturrevolutionäre Bewegung war von Beginn an bestrebt, Kunst und Leben zu vereinen und die Trennung der Künste aufzuheben. So wurden Mehrfachbegabungen zum Ideal der Künstlerinnen und Künstler und das Gesamtkunstwerk zum angestrebten Ziel. „Ein Bild der Zeit“ beleuchtet den Expressionismus über herkömmliche Gattungsgrenzen hinweg und zeigt die wechselseitigen Einflüsse zwischen den Künsten Malerei, Grafik und Film auf. In gemaltem und bewegtem Bild wird deutlich, wie tief der Expressionismus von den Krisen seiner Zeit durchdrungen war und wie lautstark er den rasanten gesellschaftlichen Umbrüchen Ausdruck verlieh.
Abbildung: Karl Hofer, Tiller Girls, vor 1927, Öl auf Leinwand. Kunsthalle Emden (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2021