Josef Scharl(1896 München – 1954 New York)
Mutter von Norma, 1932, Öl auf Leinwand
Provenienz, WVZ-Kunsthalle/Datenbank, Stand Oktober 2020
Galerie Nierendorf, Berlin (o. J.); Aloys Greither, Düsseldorf (o. J.); Galerie Hagemeier, Frankfurt am Main (o. J.), Kunsthalle Emden (seit 1987, Spende der Bremer Landesbank)
Provenienz, Stand Juni 2022
Nachlass des Künstlers, Alois Scharl, München/Nürnberg (- mind. 1964)
Galerie Nierendorf, Berlin (seit 1946 - ?, zunächst in Kommission erhalten von Alois Scharl )
[…] Bislang unbekannte Provenienz/en
Sammlung Prof. Dr. Dr. Aloys Greither, Holzhausen/München (seit spätestens 1976 - mind. 1983)
Kunsthandel Hagemeier, Frankfurt a. M. (wohl seit 1986/87 - 1987, Ankauf von der Sammlung Prof. Dr. Dr. Aloys Greither)
Bremer Landesbank, Bremen (1987, Ankauf bei Kunsthandel Hagemeier)
Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo, Emden (seit 1987, Schenkung durch die Bremer Landesbank)
In einer rückwärtschronologische Recherche ab dem Zugang des Gemäldes in die Kunsthalle Emden konnten hausinterne Unterlagen über die Spende der Bremer Landesbank an die Stiftung Henri und Eske Nannen aus dem Jahr 1987 und Unterlagen über den Ankauf der Bremer Landesbank beim Kunsthandel Hagemeier, ebenfalls im Jahr 1987, erschlossen werden.
Achim Hagemeier bestätigte den Ankauf des Gemäldes aus der Sammlung Prof. Dr. Dr. Aloys Greither.
Wann und wie das Gemälde in die Sammlung Aloys Greithers kam, ist bislang nicht bekannt. 1976 befand es sich jedoch sicher in seinem Besitz
Er könnte es direkt bei der Galerie Nierendorf erworben haben. Das Gemälde war dort 1964 im Rahmen einer Scharl-Ausstellung zu sehen und könnte danach in Kommission oder als Ankauf in der Galerie geblieben sein.
Für die Beurteilung der Besitzgeschichte des Gemäldes zwischen 1933 und 1945 ist das Jahr 1964 und die Ausstellung in der Galerie Nierendorf von fundamentaler Bedeutung. Anlässlich dieser Ausstellung erstellten Magdalena und Prof. Alois Scharl eine Liste von Gemälden, die sie als Leihgaben aus dem Nachlass für die Ausstellung zur Verfügung stellen könnten (Vitrine). Das Gemälde Mutter von Norma ist darauf vermerkt und war somit bis mindestens 1964 als Teil des Nachlasses in Besitz von Alois Scharl. Es ist davon auszugehen, dass sich das Bild zwischen 1933 und 1945 mit dem größten Teil der vor der Emigration entstandenen Bilder in Josef Scharls ehemaligem Atelier in der Renatastraße 71, München in der Obhut Magdalena Scharls befand.
Fazit: Das Gemälde war noch 1964 im Besitz der Familie Scharl. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass es zwischen 1933 und 1945 den Besitzer oder die Besitzerin gewechselt hat. Die Provenienz des Gemäldes ist unbedenklich.