Josef Scharl (1896 München – 1954 New York) 

Alter Schäfer, Trastevere Rom, 1931, Öl auf Leinwand

 

Provenienz, WVZ-Kunsthalle/Datenbank, Stand Oktober 2020

Kunsthalle Emden (seit 2007, Schenkung durch Prof. Ludwig und Ernesta Scharl)

Provenienz, Stand Juni 2022

Nachlass des Künstlers, Prof. Alois Scharl, München/Kucha (- mind. 1973)

Galerie Nierendorf, Berlin (seit frühestens 1973 - mind. 1977, in Kommission erhalten von Prof. Alois Scharl)

Sammlung Prof. Ludwig und Ernesta Scharl, Amerang (seit frühestens 1977 - 2007, wahrsch. erworben über Galerie Nierendorf)

Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo, Emden (seit 2007, Schenkung durch Prof. Ludwig und Ernesta Scharl, Amerang)

 

Das Gemälde wurde zum ersten Mal 1932 bei einer Ausstellung in München gezeigt. Es befand sich zu diesem Zeitpunkt im Besitz Josef Scharls.

In einem Brief von 1973 (Quelle: Nachlass Fam. Scharl), schreibt Prof. Dr. Dr. Aloys Greither an Prof. Alois Scharl, dass von elf Gemälden, die bei ihm in Holzhausen lagern, noch acht Gemälde Eigentum von Alois Scharl seien. In der Auflistung der Gemälde ist Alter Schäfer vermerkt. Josef Scharl hatte seinen Sohn Alois als Erben der Gemälde mit Entstehungsdatum vor 1939 eingesetzt. Das Gemälde war also 1973 als Teil des Nachlasses im Besitz von Alois Scharl.

Es ist davon auszugehen, dass sich Alter Schäfer zwischen 1933 und 1945 mit dem größten Teil der vor der Emigration entstandenen Bilder in Josef Scharls ehemaligem Atelier in der Renatastraße 71, München in der Obhut Magdalena Scharls befand.

Eventuell ging das Gemälde bereits 1973 in Kommission an die Galerie Nierendorf. Darauf deutet ein Stempel auf der Rückseite hin. Es ist ein Stempel Ludwig Scharls, der in dieser Zeit für die Galerie Gemälde seines Onkels restaurierte. 

Eine Kommissionsliste der Galerie Nierendorf (Quelle: Nachlass Fam. Scharl) belegt, dass sich das Gemälde 1977 dort befand. Auf der Liste steht der Spitzname Prof. Ludwig Scharls "Wigg", außerdem "für Nbg", wohl eine Abkürzung für „Nürnberg“, wo er ab 1978 arbeitete. Das Gemälde war also für ihn vorgesehen und ging zu einem nicht genau bekannten Zeitpunkt in seinen Besitz über.

2007 schenkten Prof. Ludwig und Ernesta Scharl das Gemälde der Kunsthalle Emden.

Fazit: Das Gemälde war noch 1973 im Besitz der Familie Scharl. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass es zwischen 1933 und 1945 den Besitzer oder die Besitzerin gewechselt hat. Die Provenienz des Gemäldes ist unbedenklich.

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