Diskriminierungssensibel im Museum: Ein Rundgang mit Marie-Christine Raddatz durch die AusstellungNolde/Rohlfs. Zwei Künstlerleben. Die Führung legt ein besonderes Augenmerk auf solche Kunstwerke, die uns heutzutage durch ihre Motivik, aber auch ihre Benennung zu einer besonderen und besonnenen Form der Reflexion über kulturelle Aneignung auffordern.
Die Ausstellung stellt mit über 100 Werken die individuellen Entwicklungen der beiden großen Einzelgänger des Expressionismus im Kontext ihrer Zeit vor. Die Biografien beider Künstler eröffnen eine historisch-politische Perspektive. Denn während Rohlfs Zeit seines Lebens nicht explizit politisch agierte, war Nolde von der nationalsozialistischen Ideologie fasziniert und diente sich dem NS-Regime an. Auch die Frage nach dem sogenannten Primitivismus in der Kunst führt zu einem prüfenden Blick auf die Werke dieser Zeit: zeigen sie die künstlerische Faszination durch die Ursprünge oder Vereinnahmung des Exotischen? Die Ausstellung präsentiert mit über 100 Exponaten sämtliche Werke von Nolde und Rohlfs aus dem Sammlungsbestand der Kunsthalle gemeinsam mit einer großen Zahl an Leihgaben, sowie künstlerische Interventionen von Lotto Lindner & Till Steinbrecher.
Die Teilnahme an der Führung um 19 Uhr ist im Eintritt enthalten, der am langen Kunstabend ab 17 Uhr nur 5 € beträgt. Da die Personenzahl begrenzt ist, empfiehlt sich eine vorherige Anmeldung: telefonisch unter +49 (0) 49 21 - 97 50 70 oder per Email an marie-christine.raddatz(at)kunsthalle-emden.de. Der Lange Kunstabend mit vergünstigtem Eintritt von 17 bis 21 Uhr und kostenlosen Veranstaltungen findet an jedem ersten Dienstag eines Monats statt.