Illustrierte Lesung von Dr. Edmund Ballhaus

Illustrierte Lesung von Dr. Edmund Ballhaus

Der Kulturwissenschaftler, Dokumentarfilmer und Autor Dr. Edmund Ballhaus wird im Atrium der Kunsthalle einen Bildervortrag unter dem Titel „Aus alten Brückenbohlen wachsen Drachenwesen. Geschichten einer Verwandlung“ halten. Der Eintritt zur Veranstaltung ist im Museumseintritt enthalten. Zum Veranstaltungstermin ist aufgrund des Ausstellungswechsels nur das Erdgeschoss mit einer Sammlungsauswahl zum Thema der Tiere in der Kunst geöffnet. Während dieser Teilöffnung gilt ein ermäßigter Preis von 5 € pro Person, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Die Kunsthalle ist am Veranstaltungstag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. 

Ballhaus stellt ein künstlerisches Thema seines Schaffens vor, das selbst vielen Kennerinnen und Kennern seines Werks neu sein dürfte: „Hafendrachen und andere Feuerwesen“, Fantasiewesen aus ausgedienten Brückenbohlen. Er selbst beschreibt den Beginn dieser Arbeit als glücklichen Zufall: „Eine Brücke, die ich jeden Tag überquerte, war gesperrt. Ich sah wie die abgebauten Bohlen auf der anderen Seite des Kanals aufgestapelt wurden und fragte einen der Arbeiter, ob man das Holz erwerben kann. […] Mit dieser Lieferung fing alles an.“ Mit seiner ganz eigenen Vorstellungskraft verwandelt Edmund Ballhaus das am Ende seiner alltäglichen Nutzung angelangte Holz zu Skulpturen unterschiedlicher Drachenspezies mit eigener Geschichte: „Sie leben in einer menschenleeren Welt an der Küste. Die ehemaligen Bewohner flohen vor dem im Land stehenden Wasser, dass aufgrund hoher Niederschläge und steigender Meeresspiegel nicht mehr gesielt werden konnte.“  Ballhaus fotografiert seine feuerspeienden Geschöpfe an Emder Wasserwegen, im Hafen und am Dollart. Mit den Fotografien schließt sich der Kreis zwischen den Skulpturen und ihren literarischen Erzählungen.

Zur Person:
Edmund Ballhaus (*1954 in Echte) promovierte 1984. Das Thema seiner Dissertation war die Dorfentwicklung im Spiegel der Fotografie. Sie wurde 1985 mit dem bedeutenden Kodak-Fotobuch- Preis und 1986 mit dem internationalen Pitre Marino Preis 1986 ausgezeichnet. Als Akademischer Rat am Seminar für Volkskunde der Universität Göttingen (1989 bis 2009) initiierte er dort den Studienschwerpunkt Visuelle Anthropologie. Ballhaus gründete 1990 die Gesellschaft für den kulturwissenschaftlichen Film und war Vorsitzender der Filmkommission in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Mitglied der Volkskundlichen Kommission für Niedersachsen und von 1998 bis 2002 deren Vorsitzender. Als kulturwissenschaftlicher Filmemacher produzierte er zahlreiche Dokumentarfilme für Hochschulen, Schulen und Museen sowie für das Fernsehen. Für seine elfteilige Dokumentationsreihe über Ostfriesland („Ostfriesland-Saga“) erhielt er 2011 das von der Ostfriesischen Landschaft vergebene „Ostfriesische Indigenat“, das einer ostfriesischen Ehrenbürgerschaft entspricht. Ballhaus lebt und arbeitet in Emden.

 

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