Die Ostfriesland Biennale eröffnet in der Kunsthalle Emden

Emden. Nun hat auch der Nordwesten eine Biennale: am Pfingst-Wochenende beginnt die erste Ostfriesland Biennale (4. Juni bis 4. September 2022) mit einer Eröffnungsparty in der Kunsthalle Emden am Freitag, 3. Juni. Die Jungen Freunde der Kunsthalle richten den Abend mit Drinks an der Bar und Ambient/Electronica-Musik von „Heimlich Manøver“ aus. Die Auftaktveranstaltung ist zugleich die Eröffnung der Ausstellung von Sarah van Sonsbeeck „The State of Things“, mit der sich die Kunsthalle an dem deutsch-niederländischen Projekt beteiligt.

Viele der rund 30 beteiligten Künstlerinnen und Künstler der Biennale werden an diesem Abend erwartet, der um 19 Uhr mit Grußworten von Ina Grätz (Ostfriesland Biennale e.V.), Lisa Felicitas Mattheis (Kunsthalle Emden), Jasmin Alley (Ostfriesisches Landesmuseum Emden), Armin Gallinat (INTERREG/DER), und Holger Franz (Ostfriesische Volksbank eG), startet.Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei. Das Programm geht am nächsten Tag zunächst in Emden weiter:  mit einem „Elführtje“ eröffnet das Ostfriesische Landesmuseum seine Ausstellungsfläche mit Arbeiten von Marc Brandenburg, Tony Cragg, Andreas Gehrke & Johanna Reich. Eine Vielzahl von weiteren Terminen und Veranstaltungen schließt sich an. Die Kunsthalle Emden ist auch als Kooperationspartner zusammen mit Office Impart an der Ausstellung „HÄNSEL UND GRETEL (Let me in Ruh’)“ von Conny Maier und Jonathan Meese im Kunstverein Aurich beteiligt, die am Sonntag, 5. Juni, ab 18 Uhr im Pavillon am Ellernfeld eröffnet wird.

Dazu Lisa Mattheis, Direktorin der Kunsthalle Emden: „Als Museum für moderne und zeitgenössische Kunst begrüßen wir die Ostfriesland Biennale sehr. Eingebettet in diese wunderschöne Landschaft sind nun internationale zeitgenössische Positionen zu sehen. Von daher haben wir die Ostfriesland Biennale von Anfang an unterstützt und freuen uns nun außerordentlich, auch Austragungsort zu sein.“

Sarah van Sonsbeeck. The State of Things: Biennale-Beitrag der Kunsthalle Emden

Die Kunsthalle Emden präsentiert mit ihrem Beitrag zur Ostfriesland Biennale 2022 eine Einzelausstellung der niederländischen Künstlerin Sarah van Sonsbeeck (*1976 in Utrecht) unter dem Titel „The State of Things“ (4. Juni bis 31. Oktober 2022). Grundlegend in der künstlerischen Auseinandersetzung Sarah van Sonsbeecks ist die Untersuchung der formalen und konzeptuellen Qualitäten von Gold. Ausgehend von Standard-Goldbarren greift die Künstlerin in ihren Werken immer wieder unterschiedliche Zustandsformen des Materials auf. So wird ein geschmolzener Goldbarren entweder zu einer Pfütze oder zu einer feingewebten Tapisserie. Im Zentrum der Präsentation steht die beeindruckende Goldtapisserie „Six bars of gold, tapestry“, die im Atrium über den Köpfen der Besucherinnen und Besucher schwebt. Mit dieser Arbeit gelingt van Sonsbeeck eine imposante wie poetische künstlerische Umwandlung des historischen Fundaments unseres heutigen Finanzsystems. Ihre Übersetzungen regen an zu Reflexionen über Wert und Wertigkeit von Gold und schlagen die Brücke zu einem traditionsreichen ostfriesischen Handwerk, der Filigrangoldschmiedekunst, die die Region nachhaltig prägte.

Diese erste Ausgabe der Ostfriesland Biennale wird von einem Verein organisiert, den junge Kulturschaffende und Kunstinteressierte gegründet haben, die aus Ostfriesland stammen, inzwischen jedoch woanders leben. Der Begriff Biennale steht vor allem für Kunstfestivals oder Kulturveranstaltungen, die alle zwei Jahre stattfinden. Weltberühmte Kunst-Biennalen gibt es beispielsweise in São Paulo, Paris und Venedig, Schauplätze sind oft eigens errichteten Pavillons, historische Gebäude, Kirchen oder Palazzi. Die Ostfriesland Biennale hingegen lädt dazu ein, Kunstwerke der rund 30 international bekannten sowie vielversprechenden zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern an besonderen Orten zumeist in der Natur Ostfrieslands und der Provinz Groningen zu erleben und die beeindruckende Landschaft aus einer neuen Perspektive wahrzunehmen. Die Ausstellungsorte liegen auf einer Route von insgesamt rund 250 Kilometern. Die Organisatoren empfehlen, die Ausstellungsorte mit dem Fahrrad zu besuchen. Die Orte liegen an den drei großen Fahrradrouten der Region: der Dollart Route, der Deutschen Fehnroute und der Friesland-Route „Rad Up Pad“. Alle Künstlerinnen und Künstler, Veranstaltungen und Orte sind auf der Website www.ostfrieslandbiennale.de  bzw. in der Presseinformation der Ostfriesland Biennale zu finden.

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