Eilmeldung: Die Kunsthalle Emden kann bauen

Am Donnerstag, 26.11.2020, nachmittags erreichte die Nachricht das Team der Kunsthalle wie aus heiterem Himmel: in der Haushaltsbereinigungssitzung wurde die 100 % Förderung des Bundes für das Zukunftsprojekt der Kunsthalle Emden beschlossen. Bereits im Vorjahr war die Hälfte bewilligt worden. Damit fließen erstmals Investitionsmittel des Bundes aus dem Haushalt der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) in so erheblicher Höhe an eine Kulturinstitution in Niedersachsen, die Kunsthalle Emden. Die umfassende Transformation, mit der das Haus nach 34 Jahren energetisch, baulich und inhaltlich für das 21. Jahrhundert aufgestellt werden soll, ist auf bis zu 30 Mio € angesetzt. Ziel der Maßnahmen sind vor allem Einsparungen im Bereich Energie/CO2, ein optimiertes Raumprogramm, Barrierefreiheit im ganzen Gebäude und eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur. Damit sichert die BKM eine der kulturell und touristisch bedeutendsten Einrichtungen des Landes.

Der Direktor Michael Kühn erklärt: „Das ist eine unglaubliche Nachricht in dieser schweren Zeit. Mit Beginn der Pandemie war uns klar, dass die ursprünglich notwendige Gegenfinanzierung sehr schwer werden würde. Wir sind vollkommen begeistert von diesem starken Signal aus Berlin. Es zeigt den Stellenwert der Kultur in unserer Gesellschaft und weist damit auch auf die Zeit nach Corona. Die Kunsthalle Emden möchte einen langfristigen Beitrag für die Entwicklung der Innenstadt leisten. Wir sehen gerade einen großen Wandel in den Städten, die sich neu aufstellen müssen, um Lebens- und Aufenthaltsqualität zu bieten. Dazu kann und will die Kultur ihren Teil beitragen.“

Eske Nannen, Vorsitzende des Aufsichtsrates, wertet die Förderung als Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit, die das private, nicht öffentlich durchfinanzierte Bürgermuseum in über 30 Jahren geleistet und unter großen Anstrengungen kontinuierlich ausgebaut hat.

Sie betont: „Bei dieser Bundesförderung handelt es sich um Mittel ausschließlich für Kultur. Wären sie nicht nach Emden und Ostfriesland gegangen, stünden sie für kein anderes Vorhaben hier zur Verfügung. Dann wären die Mittel an ein Kulturprojekt anderswo, vermutlich in einem ganz anderen Bundesland, gegangen.“ 

„Es ist ein großer Gewinn für die ganze Region und eine deutliche Botschaft an all die vielen Menschen und Institutionen, die uns seit nunmehr 34 Jahren unterstützen, allen voran das Land Niedersachsen und die Stadt Emden. Damit wird ihnen von höchster Ebene bestätigt, dass ihre Förderung unseres laufenden Betriebs auf Dauer sinnvoll und nachhaltig war und ist“, sind sich Eske Nannen und Michael Kühn, kaufmännischer Direktor der Kunsthalle, einig. „Wir danken unseren politischen Fürsprechern beim Bund, allen voran unserem Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff.“

Die Überschrift für das geplante Maßnahmenpaket der Kunsthalle lautet „nachhaltig, inklusiv und digital“. Vorgesehen ist insbesondere eine vollständige energieeffiziente Erneuerung des Gebäudes und der Technik, um sie für die energiewirtschaftlichen und klimatischen Herausforderungen der Zukunft neu aufzusetzen. Der gesamte Baukörper samt Fenstern und Wänden wird aufgerüstet, um den Verbrauch fossiler Energieträger und damit auch den CO2 Ausstoß nachhaltig zu senken bzw. zu neutralisieren. Hiermit könnte die Kunsthalle einmal mehr Maßstäbe an der Spitze einer aktuellen Entwicklung setzen. Zugleich werden die Betriebskosten als größter Unsicherheitsfaktor damit in Zukunft beherrschbarer und für die Förderer des Hauses auch mittelfristig besser planbar.

Auf der Liste der notwendigen Maßnahmen stehen außerdem Barrierefreiheit im gesamten Gebäude, Brandschutz nach neuesten Standards wie auch optimierte Ausstellungsflächen, um die berühmte Sammlung besser zu präsentieren, und eine zukunftsfähige digitale und logistische Infrastruktur.

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