Zwischen Schönheit und Vergänglichkeit, zwischen Prunk und Spuren des profanen Alltags – Stillleben haben als eigenständige Bildgattung spätestens seit dem Barock Einzug in die Kunstgeschichte gehalten und zählen heute neben der Porträt-, der Landschafts-, der Genre- und der Historienmalerei zu den klassischen akademischen Bildaufgaben. Als Arrangement von leblosen bzw. unbewegten Objekten wie Blumen, Kelchen, Früchten oder Büchern gibt die Gattung einen Widerhall auf die Frage, was zur jeweiligen Zeit als bildwürdig betrachtet wurde. Im 20. Jahrhundert wird das Sujet durch künstlerische Neuerungen wie beispielsweise dem objet trouvé aufgebrochen und weiterentwickelt. Stillleben finden nun nicht mehr nur als bloße illusionistische Abbildung auf der Leinwand statt, sondern werden mit Gegenständen als Relief oder Installation in den Raum gebracht. Ausgehend von den eigenen Beständen des Museums spannt die Ausstellung den Bogen von 1900 bis heute und verdeutlicht immer wieder den Bezug zu unserer Lebensrealität und unserem Umfeld. Denn: Das Stillleben fungiert wie keine andere Bildgattung als Spiegel der bürgerlichen Wirklichkeit.
Eine Publikation ist in Vorbereitung.
Arman, Hans op de Beeck, Maria Caspar-Filser, Harun Farocki, Kai Fischer, Gerrit Frohne-Brinkmann, Inci Furni, Ori Gersht, Christoph Girardet, Otto Gleichmann, Nicola Hanke, Diango Hernández, Martha Hoepffner, Hanns Ludwig Katz, Stephen Kent, Matthias Langer, Roy Lichtenstein, August Macke, Maria Marc, Livia Marin, John McAllister, Mathieu Mercier, Olaf Metzel, Oskar Moll, Gabriele Münter, Hans Platschek, Franz Radziwill, Christian Rohlfs, Josef Scharl, Georg Scholz, Arthur Segal, Luzia Simons, Daniel Spoerri, Abraham Susenir, Cornelius Völker, Jürgen Wenzel, Nicole Wermers, Imant Oskarowitsch Wezosols, Christoph Worringer, Bernd Zimmer